Zwischen Wokeness, Deep State und Grenzschutz – eine notwendige Debatte ohne Scheuklappen
In einer aktuellen Diskussion zu Donald Trump und seiner Politik – wie sie sich erneut mit seiner Kandidatur entfaltet – werfen im Tagesanzeiger zahlreiche Kommentatoren ihm vor, „gar nichts richtig“ zu machen. Diese Sichtweise ist nicht nur intellektuell unseriös, sondern zeugt auch von einem dogmatischen Reflex, der eine differenzierte Betrachtung unmöglich macht. Es ist Zeit, einige Dinge zurechtzurücken und eine sachlich fundierte, ideologiefreie Analyse zu versuchen.
Trump macht vieles richtig – auch wenn nicht alles gelingt
Zunächst: Trump ist kein Philosoph, kein Diplomat im klassischen Sinne, kein feinsinniger Intellektueller. Aber er ist auch nicht der tumbe Zerstörer, als den ihn viele Medien und Kommentatoren gerne darstellen. Seine Stärken liegen in der unkonventionellen, disruptiven Herangehensweise an Probleme, die in der amerikanischen Innen- wie Aussenpolitik seit Jahrzehnten schwelen und von „etablierten“ Kräften systematisch ignoriert oder vernebelt wurden.
- Deep State und intransparente Machtstrukturen
Trump hat den Begriff „Deep State“ salonfähig gemacht. Gemeint ist damit ein Netzwerk aus nicht gewählten Beamten, Justizfunktionären, Geheimdienstlern und Beratern, die unabhängig vom Wahlausgang politische Realität schaffen – oft gegen den erklärten Wählerwillen. Dass solche Strukturen existieren, ist keine Verschwörungstheorie, sondern wird inzwischen sogar von Mainstream-Medien eingestanden. Trump hat es gewagt, diese verborgenen Machtzirkel anzugehen. Dass dies Widerstände auslöst, liegt auf der Hand. - Woke-Ideologie und gesellschaftliche Fragmentierung
Trump stellt sich gegen eine politische Bewegung, die unter dem Deckmantel von Toleranz und Gerechtigkeit eine neue Form der Intoleranz etabliert. Wenn Biologie plötzlich „nur noch ein soziales Konstrukt“ ist, wenn Sprache zum ideologischen Kampfmittel wird, wenn Kinder im Klassenzimmer mit Gender-Propaganda statt mit Mathe konfrontiert werden, dann ist Widerstand nicht rechts – sondern gesund. Trump hat hier eine klare Kante gezeigt, die vielen Amerikanern aus der Seele spricht. - Grenzschutz und illegale Migration
Kaum ein anderes Land der Welt duldet illegale Migration im Ausmass wie die USA. Trump hat mit dem Bau der Grenzmauer, mit klarer Sprache und mit Abschiebungen gezeigt, dass ein Staat das Recht – und die Pflicht – hat, seine Grenzen zu schützen. Dass dies in linken Kreisen als „menschenverachtend“ gilt, zeigt nur, wie weit sich manche von der Realität entfernt haben. Wer keine Grenzen hat, hat auch keinen Staat. - Handelspolitik und Zölle – die Rosinenpicker treffen
Trump hat zu Recht darauf hingewiesen, dass die USA unter dem Strich mehr Zölle zahlen als die EU – trotz angeblich freiem Handel. Besonders deutlich wird das im Automobilsektor, wo europäische Hersteller mit 2,5 % Zoll in den USA rechnen müssen, während US-Wagen in der EU mit 10 % belegt werden. Auch gegenüber China wurde endlich eine klare Linie gezogen. Die Idee, dass freie Märkte ohne faire Regeln funktionieren, ist naiv. Trump hat die Realität anerkannt – und gehandelt. - Israel – keine Doppelmoral
Trump war wohl einer der israelfreundlichsten Präsidenten in der Geschichte der USA. Die Verlegung der Botschaft nach Jerusalem, die Förderung der Abraham-Abkommen – das sind konkrete, mutige Schritte, die selbst viele seiner Gegner als historisch einstufen mussten. Während in Europa oft mit zweierlei Mass gemessen wird, steht Trump klar an der Seite des einzigen demokratischen Staates im Nahen Osten. - Ukraine-Krieg – Diplomatie statt Eskalation
Trump behauptet, er könnte den Ukraine-Krieg innert 24 Stunden beenden. Ob das realistisch ist, sei dahingestellt – aber der Punkt ist ein anderer: Trump ist einer der wenigen westlichen Spitzenpolitiker, der überhaupt eine diplomatische Lösung anstrebt. Während Europa und die Biden-Administration auf Eskalation, Waffenlieferungen und Dauerkrieg setzen, will Trump verhandeln. Seine Erfahrungen mit Nordkorea und Russland zeigen, dass er keine Berührungsängste kennt – und oft mehr erreicht als klassische Diplomaten.
Abtreibung – ein ungelöstes Versäumnis der Demokraten
In der Debatte um Abtreibung wird Trump gerne als frauenfeindlich dargestellt. Fakt ist: Die Demokraten hatten während der Präsidentschaften von Obama und Biden mehrmals die Chance, das Recht auf Abtreibung gesetzlich festzuschreiben. Sie haben es unterlassen. Nun den Schwarzen Peter Trump zuzuschieben, ist nicht nur billig, sondern auch heuchlerisch. Dass delikate Themen föderal geregelt werden, ist in den USA gängige Praxis – und kein Zeichen von Fanatismus.
Fazit: Wer alles schlecht findet, will keine Debatte – sondern Stimmung
Trump polarisiert – keine Frage. Aber gerade diese Polarisierung bringt verkrustete Strukturen in Bewegung. Wer ihn nur als destruktiven Demagogen sieht, verkennt die Lage. Er mag nicht alles richtig machen – aber wer behauptet, er mache gar nichts richtig, will keine Diskussion führen, sondern ein Feindbild pflegen.
Vielleicht ist Trump nicht die Lösung aller Probleme – aber er hat viele überhaupt erst sichtbar gemacht. Und das ist in einer Zeit, in der Politik oft zur Simulation verkommt, bereits ein Verdienst.